Der Erreger der Pocken sind Viren der Virusfamilie Poxviridae, die durch Tröpfcheninfektion, Schmierinfektion oder Staubinfektion übertragen werden können. Die Viren sind aber z.B. im Vergleich zu Masernviren oder Windpocken viel weniger kontagiös(ansteckend). Eine Übertragung geschieht deshalb nur durch sehr engen Kontakt oder sehr kurze Distanz. Eine Übertragung in Bussen, Zügen, Flugzeugen, etc. wurde bisher nicht beobachtet. Häufiger kam es zu einer Übertragung in Krankenhäusern (A Different View of Smallpox and Vaccination,Thomas Mack, M.D., M.P.H.n engl j med348;5www.nejm.org january 30, 2003)
Pockenviren sind relativ stabil. Bei einer Lagerung bei -20°C bleiben sie über Jahre infektiös, bei Raumtemperatur immerhin über mehrere Monate.
Die Inkubationszeit beträgt 8 bis 14 Tage. Danach kommt es zum Initialstadium mit hohem Fieber, Kopf-, Rücken und Lendenschmerzen und bei der Tröpfcheninfektion zur Angina variolosa. Nach 2-4 Tagen schliesst sich das Eruptionsstadium an, das etwa 6-10 Tage dauert.
Nach dem Initial bzw. Prodromalstadium kommt es auf der Zunge und im Mund zu roten Flecken. Die Flecken brechen auf, wodurch sich der Virus im Mund ausbreitet. Jetzt ist die Person am ansteckendsten. Anschliessend kommt es unter einem treppenförmigen Fieberabfall zu einem zentrifugalem Exanthem mit Makula, dann Papeln, Pusteln und Schorf, d.h. der Ausschlag beginnt meist im Gesicht und breitet sich von hier über die Arme und Beine bis zu den Händen und Füssen aus. Dies geschieht in der Regel innerhalb von 24 Stunden. Die Pusteln sind mehrkammerig, haben einen trüben Inhalt und lassen sich eindellen. Die äusserst infektiösen Krusten fallen nach 1-3 Wochen ab. V.a. im Gesicht des Erkrankten kann es zur Narbenbildung kommen. Das Exanthem spart meist die Achseln und inneren Oberschenkel aus. 3-4 Tage nach dem Auftreten des Ausschlages kann es zu einem erneuten Fieberanstieg kommen.(http://www.bt.cdc.gov/agent/smallpox/overview/disease-facts.asp)
Die Person ist so lange ansteckend, bis alles Pusteln abgeheilt und abgefallen sind.
Therapie ist rein symptomatisch. Neue antivirale Medikamente können allerdings theoretisch auch gegen Pocken wirksam sein, wie das Robert-Koch-Institut mitteilt.
Um eine weitere Ausbreitung der Erkrankung zu verhindern, kommt der Patient in Quarantäne. Dies ist der effektivste Schutz der Bevölkerung vor weiterer Ansteckung
Als Variola haemorrhogica bezeichnet man eine besondere Verlaufsform der Pocken. Bei dieser Form der Erkrankung ist die Inkubationszeit verkürzt. Innerhalb weniger Tage kommt es zu ausgedehnten, schweren Blutungen der Haut, der Schleimhäute sowie innerer Organe. Häufig letal endend.
Variola confluens: entsteht durch Sekundärinfektionen der Haut
Organmanifestationen der Pocken: Hepatitis, Myokarditis, Orchitis, Enzephalitis
Nach durchgemachten Pocken besteht eine lebenslange Immunität.
„Dem Buch wünsche ich eine breite Leserschaft, da hier ein „echter“ Einblick in die Welt der Impfkomplikationen geboten wird, der vor einer anstehenden Entscheidung von größter Bedeutung ist." Dr. Klaus Hartmann