Invasive Krebserkrankungen sind in der bisherigen Beobachtungszeit weder bei den mit Gardasil noch bei den mit Placebo geimpften Frauen aufgetreten. Für die Behauptung, „Gardasil verhütet Krebs“, gibt es also noch keinen wissenschaftlichen Beweis.
Der HPV Impfstoff bietet keinen Schutz vor nicht im Impstoff enthaltenen HPV-Impfungen. Wie schon bei Pneumokokken oder Hib bleibt die Frage bestehen, ob es nicht im Laufe der Zeit zu einer Verschiebung der Erreger kommt, u.U. mit Serotypen, die viel gefährlicher sind. In den Impfstudien war bei den Geimpften bereits innerhalb von zwei Jahren ein relevantes Replacement zu beobachten.
Noch nicht geklärt ist die Tatsache, ob eine Infektion mit den weniger gefährlichen angesehen Typen 6 und 11, die durch die Impfung mit Gardasil verhindert wird, möglicherweise vor Krebs mit Hochrisiko-Typen schützt.
Die Dauer der Studien lässt noch keinen Rückschluss auf die Schutzdauer der Impfung zu. Da junge Frauen HPV Viren wesentlich besser eliminieren können, als ältere Frauen, würde sich die Infektion bei gegrenzter Schutzdauer der Impfung in ein höheres Lebensalter verschieben und damit würde die Wahrscheinlichkeit einer Chronifizierung und Entartung grösser.
Da die Verteilung der HPV Typen weltweit sehr unterschiedlich ist, wäre vor Einführung zunächst zu klären, ob von die Impfung auch die relevanten Erregertypen abgedeckt werden und damit überhaupt ein Effekt zu erwarten wäre.(TTN).
Die Prävalenz der im Impfstoff enthaltenen Subtypen beträgt bei einer amerikanischen Untersuchung nur 3,4 % der Frauen.
Die Impfung führt u.U. zu einer nachlassenden Motivation für Krebsvorsorge-Untersuchungen, da geimpfte Frauen sich durch die Impfung in Sicherheit wähnen. Dies könnte den eventuell positiven Effekt der Impfung zunichte machen. Der Schwerpunkt der Krebsvorsorge müsste weiterhin auf der Motivation zur Teilnahme am Vorsorgeprogramm liegen.
Nach den vollständig veröffentlichten Zwischenergebnissen der FUTURE-Studien senkt der HPV Impfstoff GARDASIL die Gesamtzahl höhergradiger Zervixdysplasien (CIN 2 und höher) bei Frauen zwischen 16 und 26 Jahren, die mehrheitlich bereits sexuelle Kontakte hatten, nur um 17% und damit viel weniger als erhofft. Für höhergradige Dyplasien lässt sich überhaupt kein Effekt mehr nachweisen.
Zervixdyplasien durch die im Impfstoff enthaltenen Serotypen treten viel weniger als erwartet auf.
Obwohl die Daten bekannt sein müssten, bleibt die Frage weiterhin unbeantwortet, wie sich der HPV Impfstoff Gardasil auf die Gesamtzahl höhergradiger Zervixdysplasien bei der Zielgruppe, nämlich junge Frauen vor dem ersten Geschlechtsverkehr, auswirkt.
Die bisherige Datenbasis lässt also keinen Rückschluss darauf zu, den Nutzen der Impfung und die Rolle anderer onkogener HPV-Typen abzuschätzen, und damit lässt sich auch keine Empfehlung für Gardasil aussprechen. (a r z n e i - t e l e g r a m m 2007; Jg. 38, Nr. 6)
Die Gesellschaft Anthrosophischer Ärzte hat ein hervorragendes Merkblatt für Patienten zur HPV-Impfungen erstellt, das Sie unbedingt lesen sollten.
„Dem Buch wünsche ich eine breite Leserschaft, da hier ein „echter“ Einblick in die Welt der Impfkomplikationen geboten wird, der vor einer anstehenden Entscheidung von größter Bedeutung ist." Dr. Klaus Hartmann