Das Haemophilusbakterium, von welchem man verschieden Typen unterscheidet, kommt bei gesunden Menschen häufig im Nasen-Rachen-Raum vor und eine Erkrankung erfolgt nur bei geschwächten Kindern. Meist wird die Infektion im Nasen -Rachenraum nicht als Hib-Erkrankung erkannt. 90% der Erkrankungen treten bei Kindern in den ersten 5 Lebensjahren auf. Der Altersgipfel liegt im 6-7 Lebensmonat. Schwedische Forscher konnten zeigen, dass Stillen das Risiko, an Hib zu erkranken deutlich reduziert.( Silfverdal SA, Bodin L, Hugosson S, Garpenholt O, Werner B, Esbjorner E, Lindquist B, Olcen P. :Protective effect of breastfeeding on invasive Haemophilus influenzae infection: a case-control study in Swedish preschool children.Int J Epidemiol. 1997 Apr;26(2):443-50.)
Die Inkubationszeit von Hib beträgt etwa 2-5 Tage. Meist verläuft sie Krankheit harmlos als Halsentzündung ohne Hirnhautbeteiligung. In schweren Fällen kommt es zu einem sehr schlechten Allgemeinzustand mit Fieber, Übelkeit und Erbrechen und meningealen Zeichen, wie Benommenheit, Nackensteife, Zuckungen und Krämpfen. Auch eine Entzündung des Kehlkopfes(Epiglottitis) kann durch den Erreger hervorgerufen werden. Diese Erkrankung ist lebensbedrohlich und erfordert rasche Therapie.
Nur bereits geschwächte Kinder können an Hib Meningitis oder Epiglottitis erkranken, andere Kinder erkranken in aller Regel nicht. Die Meningitis tritt häufig bei den 1/2-2 jährigen auf, die Epiglottitis bei den 2-5jährigen.(Impfen, Routine oder Individualisation, Arbeitsgruppe für differenzierte Impfungen2 Aufl. März 2000, S. 29)
Die Meningitis und Epiglottitis wird mit Antibiotika(Cephalosporine) behandelt.
Bei der 10% der Erkrankten kann es zu Komplikationen wie Lungenentzündung und Schädigungen des Zentralnervensystems kommen.
Eine Immunität scheint zu bestehen, da die Hib Erkrankung nach dem 5. Lebensjahr in der Regel nicht mehr auftritt.
„Dem Buch wünsche ich eine breite Leserschaft, da hier ein „echter“ Einblick in die Welt der Impfkomplikationen geboten wird, der vor einer anstehenden Entscheidung von größter Bedeutung ist." Dr. Klaus Hartmann