Influenza A (H5N1) – auch Vogelgrippe oder Geflügelpest genannt – ist ein Subtyp des Influenza A Virus (das in 15 Unterarten (sog. H-Subtypen) vorkommt), das bei Vögeln (insbesondere in Hühnern und Wasservögeln) gefunden wird (Die beim Menschen auftretenden Virustypen gehören den Subtypen H1, H2 und H3 an). Eine Übertragung vom Tier auf den Menschen ist selten, aber bei engem Kontakt zu infizierten Tieren möglich. Bisher kam es in Kambodscha, Indonesien, Thailand und in Vietnam hauptsächlich durch Kontakt zu infiziertem Geflügel und deren Ausscheidungen zu Übertragungen des Virus auf den Menschen. Seit 2003 breitet sich die Vogelgrippe mit kurzer Unterbrechung unter Geflügel in Asien aus. Im ersten Quartal 2004 und seit Anfang August 2004 traten in Nordthailand und Vietnam einzelne Erkrankungen beim Menschen auf, seit Anfang 2005 etwas vermehrt in Vietnam und erstmalig in Kambodscha unweit der vietnamesischen Grenze.
Seit Dezember/ Januar 06 ist die Vogelgrippe nun auch in der Türkei angelangt. Es kam zu zwei Todesfällen. Hierbei kam es , wie bei den anderen Fällen auch, nur zu einer Übertragung von Geflügel auf den Menschen. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist noch nicht aufgetreten.
Bei der Influenza A (H5N1) gibt es zwei Erkrankungsformen:
• Low Pathogenic Avian Influenza: Die Vögel sind nur von milden Symptomen betroffen, oft nur gekennzeichnet durch zerzauste Federn oder einen Rückgang der Eierproduktion.
• Highly Pathogenic Avian Influenza: Bei dieser Form sterben fast 100% des erkrankten Geflügels innerhalb sehr kurzer Zeit nach der Ansteckung.
Die derzeit in Ost-Asien zirkulierenden Virusstämme des Subtyps H5N1 gelten als hochpathogene Form.
Den aktuellen Stand der Infektionen können Sie bei der WHO abrufen.
Bisher gab es nur vereinzelt Erkrankungen beim Menschen. Die Erkrankung verläuft ähnlich wie eine schwere Grippe mit Fieber, Kopf- und Halsschmerzen, Gliederbeschwerden und Lungenentzündung. Fast alle Infizierten hatten Kontakt zu erkrankten Tieren. (siehe Influenza)
Influenzaviren verändern sich stetig (sogenannter Antigendrift). Dies hat zur Folge, dass Influenzaimpfstoffe immer wieder neu entwickelt werden müssen. Sorge bereitet Experten die Möglichkeit, dass eine gleichzeitige Infektion mit Vogel- und menschlichen Influenza A Viren im Menschen oder im Schwein zu einer Mischung und Veränderung des Erbmaterials der Viren (sogenannter Antigenshift) führen könnte. Dieser Vorgang könnte zur Folge haben, dass das Virus leichter von Mensch zu Mensch übertragen wird. Zur Zeit gibt es dafür jedoch keine Anhaltspunkte.
Die wichtigste Vorbeugemaßnahme besteht im Meiden von lebendem oder totem Geflügel in den betroffenen Ländern, d.h. Verzicht auf Besuch von Vogel- oder Geflügelmärkten. Das Virus wird durch Erhitzen bei 70°C abgetötet. Diese Temperatur muss beim Kochen oder Braten im Innern des Fleisches oder des Eis erreicht werden. Nach heutigem Wissensstand ist der Verzehr von so zubereiteten Geflügelgerichten und Eiern unbedenklich. Inwieweit rohe Nahrungsmittel zu einer Übertragung führen können, ist bisher unklar. Generell wird als Vorsichtsmaßnahme eine gründliche Händehygiene mit Wasser und Seife oder auch alkoholischen Händedesinfektionslösungen empfohlen.
Von den bekannten, gegen Viren wirksamen Medikamenten haben nach bisherigen Untersuchungen nur die sogenannten Neuraminidasehemmern(Tamiflu TM) eine gewisse Wirksamkeit gegen den aktuellen Vogelgrippevirus. Allgemein gültige Empfehlungen für ihren Einsatz im Falle eines Grippeausbruchs mit einem dem H5N1- Virustyp bestehen allerdings gegenwärtig nicht.(BAG, Schweiz). Allerdings sind beim Medikament TamifluTM bereits erste Resistenzen nachgewiesen (http://www.deutschesaerzteblatt.de, Mai Le Q, Kiso M, Someya K, Sakai YT, Nguyen TH, Nguyen KHL, et al. Isolation of drug-resistant H5N1 virus. [Brief Communications]. Nature 2005; 437: 1108. ).
Gegen die Wirkung von M2 Hemmern (Amantadine and Rimantadine), die ebenfalls bei Influenza eingesetzt werden, scheint das Vogelgrippevirus resistent zu sein.
Viele Länder haben mittlerweile Notfallpläne entwickelt und grosse Mengen dieser Neuraminidasehemmer auf Lager gelegt.
Bisher gibt es keinen Impfstoff gegen die Vogelgrippe. An einem neuen, auch gegen Vogelgrippe wirksamen Impfstoff für den Menschen wird jedoch intensiv gearbeitet. Der in der Saison 2005/2006 empfohlene Grippeimpfstoff bietet keinerlei Schutzeffekt gegen entweder die Vogelgrippe oder deren befürchtete von Mensch zu Mensch übertragbare Variante (www.rki.de)
Die zur Zeit auf dem Markt befindlichen Impfstoffe gegen Influenza schützen nicht vor einer Infektion mit dem Vogelgrippevirus.
Zusammenfassung:
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Die Wirksamkeit der allgemeinen Influenza-Impfung ist jedoch schon mehr als fraglich. So schrieb das Arzneitelegramm (arznei-telegramm 2004;35;120-2) bereits im Jahre 2004 folgendes:
„Dem Buch wünsche ich eine breite Leserschaft, da hier ein „echter“ Einblick in die Welt der Impfkomplikationen geboten wird, der vor einer anstehenden Entscheidung von größter Bedeutung ist." Dr. Klaus Hartmann