Beim Ikterus handelt es sich um eine Gelbfärbung der Haut und Schleimhäute durch Ablagerung von Bilirubin. Bilirubin ist ein Abbauprodukt der roten Blutkörperchen, welches normalerweise über die Gallenwege ausgeschieden wird. 80% des Bilirubins, welches im Darm zu Urobilinogen umgewandelt wird, wird ausgeschieden. Die restlichen 20% werden vom Körper wieder aufgenommen und gelangen wieder zur Leber und von dort in die Galle.
Der Ikterus wird durch verschieden Ursachen ausgelöst. Dies führt auch zu einer bestimmten Einteilung:
Hämolytischer Ikterus( durch übermässige Zerstörung roter Blutkörperchen)
Hepatozellulärer Ikterus; hier liegt die Ursache in der Leber( z.B. durch Hepatitis, toxische Vergiftung,Stauungsleber)
Cholestatischer Ikterus als Folge eines gestörten Galleabflusses.Neben der Gelbfärbung der Haut und der Konjunktiven findet man hier hellen( sogenannte acholischen) Stuhl, bierbraunen Urin und Juckreiz der Haut. Beim cholestatischen Ikterus unterscheidet man eine intrahepatische und eine extrahepatische Gallenstauung. Bei der intrahepatischen Gallestauung handelt sich um eine Gallesekretionsstörung in der Leber, bei der extrahepatischen Stauung handelt es sich um eine Abflussstörung der Galle.
Ursachen der intrahepatischen Cholestase können sein: -Virushepatitis -Leberzirrhose -Alkohol-Fettleber -Bakterielle Infektionen(Salmonellen, Leptospiren) -Primär bilär Zirrhose
Seltene Ursachen eines Ikterus können auch angeborene Störungen sein:
Morbus Meulengracht; es handelt sich hier um eine Störung der Bilirubinaufnahme und Konjugation mit Glucoronsäure in der Leber
Crigler-Najjar Syndrom; hier fehlt die Glukoronyltransferase (diese koppelt das Bilirubin an die Glukoronsäure) völlig und das Bilirubin kann überhaupt nicht konjugiert werden
Die Neugeborenengelbsucht entsteht durch eine Erhöhung des indirekten Bilirubins, da die Aktivität der Glukuronyltransferase in der Leber noch nicht voll ausgereift ist (Glukuronidierung von unkonjugiertem zu konjugiertem Bilirubin nicht vollständig möglich, deshalb Ablagerung von indirektem Bilirubin in die Haut).
Mit Hilfe der Lichttherapie(Spektralbereich 410 - 530 nm) wird das abgelagerte Bilirubin schneller abgebaut. Durch die Phototherapie kommt es durch die Bestrahlung großflächiger Körperareale zu einem erhöhtem Flüssigkeitsbedarfwehalb auf eine erhöhte Flüssigkeitszufuhr zu achten ist. Um Netzhautschäden durch das Licht zu meiden, müssen während der Bestrahlung die Augen abgedeckt sein.
Unter Invagination versteht die Einstülpung von Darmabschnitten. Betroffen sind v.a. Säuglinge zwischen dem 6. und 9. Lebensmonat.
Ursache: meist unklar. Gehäuft wird sie beim Meckelschen Divertikel, Polyposis, Purpura-Schoenlein-Henoch, sowie Störungen der Darmperistaltik (Infektionen oder Abführmaßnahmen) beobachtet.
Komplikationen: Ileus, Perforation, Peritonitits
Therapie: Versuch mit Kolonkontrasteinlauf. Rezidivgefahr, daher stationäre Nachbeobachtung. Operation bei fehlgeschlagenem Kolonkontrasteinlauf u. Perforationszeichen.